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Tour de Chance

Mit der "Öffentlichen Schublade" gegen Schubladendenken


Die Idee
Yvonne Feldmann, Absolventin der Hochschule der Künste, entwickelte die "Öffentliche Schublade" im Rahmen ihrer Diplomarbeit zum Thema "Abbau von rassistischen Vorurteilen". ARiC Berlin hatte die Idee mit der Installation im Europäischen Jahr gegen Rassismus 1997 auf Tour gegen das Schubladendenken zu gehen. Das Thema Rassismus sollte aus Seminarräumen und Veranstaltungssälen heraus in den Alltag, auf die Strasse transportiert werden, dorthin, wo latenter Rassismus anzutreffen ist.

Das Medium
Ein Alltagsobjekt (Schubladenschrank) wird an einem ungewohnten Ort (z.B. Bahnhof, Marktplatz) aufgestellt. Allein das "dort stehen" weckt Neugier. Die Schubladen können von Passanten geöffnet werden. In den einzelnen Fächern finden die Passanten Objekte zu Themen wie Rassismus, Herkunft, Migration oder Nationalismus.
"Die Betrachter meiner 'Öffentlichen Schublade' können ganz nach Lust und Laune in den Schubladen stöbern. Das Wichtigste dabei ist, nicht mit dem Zeigefinger den vermeintlich richtigen Weg vorzugeben, sondern die Menschen selber entscheiden zu lassen, was sie sich näher anschauen wollen, über was sie nachdenken wollen und was sie daraus für Schlüsse ziehen." (Yvonne Feldmann)

Die Tour de Chance
Die Tour startete am 20. September 1997 in Berlin und verlief über 12 Städte in Deutschland, Belgien, Niederlande, Luxemburg und Frankreich. Die Reise sollte auch dazu dienen über Projekte und Initiativen der Ausländerarbeit in den neuen Bundesländern zu informieren. Ganz bewußt wurden Orte wie Hoyerswerda und Magdeburg gewählt, die durch rassistische Übergriffe unrühmlich bekannt geworden sind.
Die "Öffentliche Schublade" hat ihr Ziel erreicht. Sie hat Menschen angesprochen und Aufmerksamkeit erzeugt. Es ist gelungen mit Leuten ins Gespräch zu kommen und zum Überprüfen des eigenen Schubladendenkens anzuregen. Am 3. Oktober 1997, nach 3000 Kilometern, ist die Schublade zurück in Berlin.
Gefördert wurde das Projekt von der Europäischen Kommission.